Mittwoch, 7. Dezember 2005

Lohnverhandlung

Das alljährliche Sensatione-Ritual...

Sollten Sie bei der Auswertung der Gehalts-Analyse zu dem Schluss gekommen sein, dass Ihr Gehalt zu niedrig bemessen ist, möchten wir Ihnen nachfolgend einige gut gemeinte Ratschläge für Ihre nächsten Schritte mit auf den Weg geben.

Beinahe jeder fühlt sich stark, wenn es darum geht, einen Verkäufer im Preis zu drücken oder bei einem Händler um Rabatte zu feilschen. Aber wehe, man will von seinem Chef mehr Geld. Dann rutscht das Herz in die Hose. Das Feilschen um den eigenen Marktwert ist eine unangenehme Sache, schließlich muss man Werbung in eigener Sache machen.

Bieten Sie Ihrem Vorgesetzten keine Angriffspunkte, arbeiten Sie an Ihren Stärken und an Ihrem Selbstbewusstsein. Je überzeugender Sie auftreten, desto erfolgreicher werden Sie sein. Mit dem nachstehenden Katalog können Sie Ihre Vorbereitung deutlich verbessern und damit letztlich Ihre Chancen.

12.1 Das Ziel

Wie viel mehr Geld wollen Sie ?

Das klingt banal, ist aber wichtig. Setzen Sie sich ein klares Ziel und definieren Sie Ihren Verhandlungsspielraum, also den Minimalbetrag mit dem Sie sich zufrieden geben wollen. Überlegen Sie sich Alternativen zur reinen Gehaltserhöhung mit denen Sie einverstanden wären (Weiterbildungsmaßnahmen, Firmenwagen, veränderte Arbeitszeiten etc.). Alternativen zeigen Verhandlungsbereitschaft und stimmen den Verhandlungspartner positiv. Verlieren Sie aber vor lauter Alternativen Ihr originäres Ziel nicht aus dem Auge.

12.2 Die guten Gründe

Warum wollen Sie eigentlich mehr Geld?

Dies ist die Frage aller Fragen. Und damit Sie bei der Beantwortung nicht ins Schleudern kommen, sollten Sie möglichst viele, qualifizierte Gründe aufzählen können, warum Sie für das Unternehmen wertvoller geworden sind. Gründe dieser Art können sein:

• Umsatzsteigerung
• Schulung von Mitarbeitern
• Mehrarbeit (z.B. durch Vertretungen)
• Übernahme von Projekten
• Umgesetzte Vorschläge für verbessertes Arbeiten im Unternehmen
• Besuch von Weiterbildungsveranstaltungen

Beachten Sie stets, dass nur die tatsächlich erbrachten Leistungen als Argumente dienen können. Für zukünftige Ziele gibt Ihnen niemand Vorschusslorbeeren.

12.3 Timing ist alles

Auf den richtigen Zeitpunkt kommt es an

Eine Gehaltsverhandlung erledigt man nicht im Vorbeigehen. Melden Sie sich bei Ihrem Chef rechtzeitig an und bitten um eine Uhrzeit, zu der er auch in guter Verfassung ist. Montags, kurz nach halb neun Uhr morgens könnte genauso ungünstig sein, wie am späten Freitag Abend. Empfehlenswert ist es, beispielsweise nach dem erfolgreichen Abschluss eines Projekts um den Termin zu bitten. Ganz wichtig: Es ist in den meisten Fällen Erfolg versprechender, wenn Sie in kurzen Abständen (z.B. jährlich oder alle 2 Jahre) Ihr Gehalt moderat neu verhandeln, als wenn Sie versuchen, alle 5 Jahre einen 30prozentigen Gehaltssprung herauszuholen.

12.4 In der Ruhe liegt die Kraft

Mentale Stärke bringt den Erfolg

Je besser Sie vorbereitet sind, desto entspannter gehen Sie in das Gespräch. Schreiben Sie alles auf, was Ihnen wichtig erscheint, und nehmen Sie dieses Papier als Gedächtnisstütze mit in die Verhandlung. In der Aufregung hat man schnell ein, zwei gute Argumente vergessen. Ein Gesprächsleitfaden vermittelt auch dem Gegenüber, dass Sie sich gut vorbereitet haben. Arbeiten Sie an Ihrer Körpersprache. Selbstbewusstsein vermittelt man, indem man seinem Gesprächspartner direkt in die Augen blickt. Achten Sie darauf, dass Sie selbst vor und nach dem Termin keine stressigen Arbeiten zu erledigen haben.

12.5 Blinder Eifer schadet nur

Man kann vieles falsch machen

Auf gar keinen Fall sollten Sie das Unternehmen unter Druck setzen. Der Satz Mehr Geld oder ich gehe, vergiftet gleich die Stimmung und kann schnell nach hinten losgehen. Und: Sollten sie bei Misserfolg nicht ernst machen und verzichten auf eine Kündigung, dann verlieren Sie jede Glaubwürdigkeit. Unterlassen Sie unterwürfiges Verhalten, gar Betteln. Schulden, höhere Mieten oder die Ausbildung der Kinder sind schwache Argumente - nur die persönliche Erfolgsbilanz zählt. Beharren Sie nicht auf Ihren Vorstellungen, signalisieren Sie Verhandlungsbereitschaft aber nicht um jeden Preis. In die Verhandlung einzutreten unter dem Motto man kann über alles reden, schwächt gleich Ihre Position. Sollten Sie mit Ihren Wünschen nicht erfolgreich sein, dann drücken Sie Ihr Bedauern aus, aber sachlich. Auf keinen Fall dürfen Sie den Chef attackieren oder beleidigen.

12.6 Was tun, wenn der Erfolg ausbleibt?

Keine Panik

Akzeptieren Sie diese Entscheidung, schreiben Sie sich die Argumente des Chefs auf, damit Sie beim nächsten Mal gewappnet sind. Denn: Auch die Chefs haben immer dieselben Argumentationsmuster, auf die können Sie sich vorbereiten. Tragen Sie Ihre Niederlage mit Fassung, bitten Sie aber recht bald um Revanche.

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Zweck vom Sonnendeck

Das Sonnendeck dient mir als Abstellplatz wichtiger Habseligkeiten wie auch überflüssigen Ballasts. Daneben lässt sichs aber auch ganz gemütlich liegen und der Gelassenheit frönen.

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