Montag, 26. September 2005

Kein Tag zum Sterben

Herbert Lanz

Eine Leiche. Und ich, ich muss sie jetzt aus dem Wasser holen, denkt Özcan Yüksel im ersten Moment, als er den weissen Körper in der Aare treiben sieht. Dann Geräusche, «wie ein Wehklagen », sagt Yüksel. Er springt in den braunen Fluss. Hochwasserzeit.

Der 29-jährige Türke hat an jenem Sommerabend Ende August Spätschicht in der Cafébar «Landhaus» in Solothurn. Es ist nachts um ein Uhr, nur noch wenige Leute sitzen draussen auf der Quaimauer. Sie trinken oder kiffen. Yüksel macht sauber, wischt mit dem grossen Besen die Zigarettenstummel, Bierflaschen und Dosen zusammen. Den Job als Aushilfskellner hat er erst vor kurzem bekommen. Eigentlich müsste er nur bis zur ersten Laterne flussabwärts kehren. Yüksel wischt weiter, bis zur zweiten Laterne. Er ist froh, dass er die Arbeit hat.

Als er den Müll in den Plastiksack kippen will, schweift sein Blick übers Wasser. Yüksel – sein Nachname bedeutet übersetzt «geh höher» – taucht ab. Er schwimmt dem auf und ab gleitenden Menschen entgegen. Nach 20, 30 Metern kann er den kalten Körper packen. Mit einem Arm rudert er dem Ufer entgegen, auf ein Aluminiumboot zu. Aus einem nahen Restaurant kommen Leute. Ein Landsmann steigt ins Boot runter. Gemeinsam hieven sie den schweren Körper ins Schiff. Erst jetzt realisiert der Retter, dass er eine Frau vor sich hat, etwa 60-jährig. Sie schlägt um sich. «Lasst mich, lasst mich! Ich will sterben», bricht es aus ihr heraus. Die ersten klaren Sätze. Der Retter merkt, dass die Gerettete gar nicht gerettet werden wollte.

Özcan Yüksel fragt nach einer Ambulanz. Eine jüngere Frau greift zum Handy. Yüksel versucht, die Lebensmüde zu beruhigen.

«Alles wird gut. Gleich kommt der Rettungswagen », sagt er zu ihr.
Sie sagt: «Ich will sterben.»
Yüksel sagt: «Heute ist kein guter Tag zum Sterben.»

Die Polizei kommt, wenig später die Ambulanz. Personalien werden aufgenommen. Die Frau wird in den Wagen gehoben. Polizei und Ambulanz fahren fort. Viel später wird Yüksel durch den Kopf gehen, dass keiner ihm auf die Schulter geklopft hat. Von der Lebensmüden hat er nichts mehr gehört, bis heute.

Als Letzter steigt Özcan Yüksel aus dem Boot. Er will sein Portemonnaie und den Schlüsselbund holen, die er vor dem Sprung noch hastig auf die Aaremauer gelegt hat. Alles ist weg. Verschwunden. Keiner der Umherstehenden weiss etwas, keiner hat was gesehen. Erst zwischen vier und fünf Uhr kommt er nach Hause. Drei Stunden findet er Schlaf. Am Morgen geht der Bestohlene zur Bank. Angst um sein Konto dort hat er nicht, es ist eh im Minus. Aber er will seine Visa- Karte sperren lassen. Zu spät. 2000 Franken sind weg. Abgebucht in derselben Nacht um 1 Uhr 38 im Cabaret «Isabelle» am Solothurner Bahnhof. «Als ich das Wort ‹Cabaret› hörte, blieb mein Herz stehen», sagt Yüksel. «Shit, dachte ich, aus dem Schlamassel kommst du nie mehr raus.»

Der gelernte Karosseriespengler macht derzeit eine Ausbildung zum Sozialpädagogen. Vor kurzem erst hat er seine Stelle in einem Heim gekündet – ins Blaue hinaus. Er steckte in einer Krise. Eine Frau verliess ihn, das Geld wurde knapp, offene Rechnungen häuften sich. Özcan Yüksel, dessen Eltern aus Ostanatolien in die Schweiz emigrierten, bekam es mit der Angst zu tun. Ökonomischer Angst. Dann, kurz vor dem Sprung ins Wasser, der lang ersehnte Anruf: Er hatte die neue Stelle in einem Kinderheim in Basel bekommen.

Die Geldsorgen blieben. Und dann das. Mit dem Dieb hadert er nur kurz. «Schnell einmal ging mir durch den Kopf: Ich, die Lebensmüde und der Dieb, der mein Geld mit Frauen verhurt – und ich musste lachen», sagt Yüksel. Und: «Vielleicht habe ich ihn ja in einem früheren Leben mal beklaut. Ich muss also nicht den Moralapostel spielen.»

Özcan Yüksel ist nichtpraktizierender Muslim. Als der Dalai-Lama in Zürich war, hörte er dem buddhistischen Gottkönig tagelang zu. Demut, Vertrauen haben, sich fallen lassen. «Ruhig werden, alles wird so geschehen, wies richtig ist», sagt er. «Aber vielleicht nicht so, wie wir es uns vorstellen. » Auch bei ihm kommts anders. So wie es sich der Demütige nicht geträumt hatte.

In einem Restaurant trifft Yüksel einen albanischen Kollegen. Erzählt ihm seine Geschichte.

«Du bist immer zu lieb. Das Leben ist hart. Du musst härter werden. Sonst wirst du gefickt», sagt der Kumpel.
«Jedes Tun hat Konsequenzen. Positives Tun erzeugt etwas Positives», sagt Yüksel.
«Ich zahl dir was. Ich lade dich ein», sagt der Albaner.

Dann die Überraschung. In der Cafébar, wo Yüksel jobbt, hat man für ihn gesammelt. Innert eines Tages kommen 1500 Franken zusammen. Yüksel sagt: «Das Leben ist gütig.» Die Lokalpresse berichtet über ihn. Yüksel, der in Solothurn geboren wurde, seine türkische Heimat noch nie sah, weil sich die Eltern immer fürchteten, in die anatolische Bürgerkriegsregion zurückzukehren, wird zum Stadtgespräch. Wildfremde Menschen stecken ihm Geld zu. Jemand schreibt ihm einen Brief. «Ich wünsche Ihnen auch einen solchen Retter, wenn Sie in Not sind.» Wieder liegt Geld bei. Yüksel ist peinlich berührt. Sagt den Spendern, dass sich die Kartenfirma Visa angesichts der Umstände wohl kulant zeigen werde. Sagt, dass er das Geld nicht will. Alle beharren darauf.

«Hätte ich keine Krise gehabt und meine alte Arbeitsstelle behalten, hätte ich nicht ein Leben retten können. Der Dieb hätte sich nicht vergnügt, und ich hätte nicht so viel Freundschaft und Solidarität erlebt», sagt Yüksel.

Gerne würde er die Frau aus dem Wasser treffen. «Sie war es, die mich beschenkt hat.»

http://www.facts.ch/dyn/magazin/gesellschaft/542340.html

Vertrauen

vertrauen

Montag, 12. September 2005

Frauen-Träume

Die Berufstätigkeit von Frauen hat sich auf ihre Träume praktisch nicht ausgewirkt. Noch immer handeln ihre Träume vorwiegend von Gefühlen, während sich diejenigen der Männer eher um Beruf und Sex drehen.

Der kleine Unterschied zwischen Frau und Mann besteht auch beim Träumen. Während sich Männer nachts eher mit Gewalt, Sex und Beruf beschäftigen, geht es bei Frauen häufiger um Angehörige und Gefühle. Dies haben deutsche Schlafforscher in einer Langzeitstudie mit mehreren tausend Erwachsenen festgestellt.

Männerträume drehen sich oft um körperliche Aggression und Sexualität. Ausserdem kommen darin mehr Männer als Frauen vor. Häufiger als bei Frauen geht es um die Arbeitswelt, um Waffen und darum, Ziele zu erreichen. Wenn Frauen dagegen von Aggression träumen, richtet sich diese vorwiegend gegen die Schlafende selbst. In ihrem Schlaf geht es häufiger um traurige Dinge oder solche, die depressiv stimmen.

In Frauenträumen kommen beide Geschlechter gleich oft vor. Zentrale Themen sind nahe stehende Personen und Gefühle. Ausserdem träumen sie häufiger als Männer von Innenräumen. Zudem tauchen Haushaltsgegenstände und Kleidungsstücke öfter auf. Obwohl die Arbeitswelt nun ein fester Bestandteil im Leben vieler Frauen ist, träumen sie immer noch deutlich seltener von ihrem Beruf als Männer.
Tausende Interviews ausgewertet
Der Schlafforscher Michael Schredl vom Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim und Edgar Piel vom Allensbacher Institut für Demoskopie werteten Interviews über Trauminhalte aus den Jahren 1956, 1970, 1981 und 2000 mit mehreren Tausend erwachsenen Männern und Frauen aus.

Die Langzeitanalysen zeigen, dass die Geschlechterunterschiede in den Trauminhalten seit mehr als 40 Jahren gleich geblieben sind. (sbm/sda)

Männermarkt

Von Constantin Seibt
Memo von: Pater Maunzinger
An: Vim vom Weltwoche-Internet-Forum

Ihr Problem: Sie bezweifelten meinen Rat von letzter Woche, dass Zuhören die sicherste Art der Verführung ist. Denn Sie bleiben – obwohl ein guter Zuhörer – einsam.

Die Lage: Meine Argumentation lief etwa wie folgt: Wir verlieben uns nicht in Leute, die brillant sind. Sondern in Leute, in deren Gegenwart wir selbst brillieren. Deshalb ist Zuhören höchst verführerisch. Dabei – ich gebe es zu – habe ich etwas unterschlagen: Zur schweigenden Verführung gehört, dass der Verführer auch anders könnte: selbst brillant sein. Nun, Vim, Sie schreiben: «Ich bin selbst ein einsamer Herr, 31, bin nicht hässlich, nicht blöd. Ich bin auch weder besonders auffällig noch reich, noch mächtig, und genau daran liegt’s.» Später stimmen Sie Ihren Freunden im Forum zu: Diese raten «zu mehr Draufgängertum» und zu einem «schicken Cabrio». Gute Tipps, die nicht ganz den Kern treffen: Denn sonst müssten alle cabriolosen Durchschnittsherren um die dreissig unbeweibt sein. Und zum «Draufgängertum»: Wenig ist schlimmer als ein Melancholiker, der sich vorgenommen hat, den Kerl mit melonengrossen Hoden zu spielen.

Und trotzdem hat der Rat etwas: Sie haben sich fast als eigenschaftslos beschrieben. Doch nur Leidenschaft erzeugt Leidenschaft. Das kann direkte Leidenschaft für die Frau Ihres Herzens sein – ebenso anziehend ist Leidenschaft für eine Sache. Selbst wenn es abseitige Dinge wie Philatelie, Marienkult oder Fussball sind: Menschen lieben Menschen, die etwas lieben. Und indirekte Leidenschaft ist für Ihre Würde auch weit ungefährlicher: «Ein Mann, der einem Hut hinterherläuft, ist nicht halb so lächerlich wie ein Mann, der einer Frau hinterherläuft», wusste schon Chesterton.

Mein Rat: Investieren Sie Ihren Lebensmut in eine Sache. Und haben Sie Geduld: Gerade in Ihrem Alter beginnt Ihre Konkurrenz massiv an Kontur zu verlieren. Erfolgreiche verbeissen sich in die Karriere. Erfolglose verbittern. Dritte verschwinden als gute Väter. Vierte versuchen sich an der ewigen Pubertät. Entspannte einsame Männer ohne schweren Hieb werden bald so begehrt sein wie je nur ein Cabrio. Falls Sie nicht verbittert sind, Vim, ist Ihre Zeit so gut wie gekommen.

PS für die Wartezeit: «Alles, was wir mit Wärme und Enthusiasmus ergreifen, ist eine Art der Liebe» (Wilhelm von Humboldt).

Constantin Seibt ist freier Autor in Zürich.

Montag, 5. September 2005

Zu gut fürs Bett

Von Constantin Seibt

Memo von: Pater Maunzinger
An: Alle einsamen Herren
Ihr Problem: Sie schaffen es nicht, die Dame Ihres Herzens zu verführen oder zu halten.

Die Lage: Zunächst stellt sich die Frage, warum ausgerechnet ein Priester über Frauen Bescheid wissen soll. Die historisch fundierte Antwort lautet: wer sonst? Wer, fragte sich der Professor für mittelalterliche Mystik, Alois Haas, war im Mittelalter der beste Liebhaber: der Ritter, der Bauer oder der Priester? Natürlich der Letztere. Während Ritter und Bauern ungebildete, oft grobe Kerle waren, hatten Priester das entscheidende erotische Plus: Sie hörten – schon von Berufs wegen – zu. Sie interessierte nicht nur der Körper, sondern auch die Seele der Frau.

Noch heute ist es der schlimme Irrtum unerfahrener Liebender, man verliebe sich in Leute, die grossartig wären: also bewundernswert reich, schön, tatkräftig oder brillant. Das stimmt nicht: Bewundernswerte bewundern wir nur. Und fühlen uns im fremden Glanz ein wenig hässlich. Stolze Naturen sinnen gar auf Rache.

Das gilt gerade für Perfektion. Ein guter Freund von mir, charmant, klug, glücklich verheiratet, erlebt etwa drei wirklich grosse, inspirierte Abende pro Jahr: Dann sind alle Gedanken frisch, kühn, frech – und seine Frau ist den ganzen Abend begeistert. Das sind genau die drei Abende pro Jahr, an denen sie mit Kopfweh zu Bett geht. Und er auf dem Sofa schläft. Zu Recht: Es war seine Show allein. Auch brillante Monologe stossen ab.

Mein Rat: Sicher, Simone de Beauvoir hat Recht mit dem Satz: «Der Mensch ist ein sprachbegabtes Tier und wird sich immer durch das Wort verführen lassen.» Fragt sich nur, wessen Worte. Viel eher, als dass wir uns in blendend gelaunte, gutaussehende, kluge Menschen verlieben, verlieben wir uns in Menschen, mit denen wir blendend gelaunt, gutaussehend und klug sind. Wenn man spätnachts einer Frau gegenübersitzt und nichts sagt als: «Ja?», «Wirklich?», «Und dann?», wird man nicht allein nach Hause gehen. Es ist der Klang der eigenen Stimme, der am zuverlässigsten verführt.

PS: Männer werden fast nie wegen Katastrophen wie Glatze oder Karriereknick verlassen. Sondern aus Mangel an regelmässigen Rosen, begabten Ohren und Ideen für den Wochenendausflug. Casanova dazu: «Die Liebe besteht zu drei Vierteln aus Neugier.»

Sonntag, 4. September 2005

Notration

Von Nina Streeck

Wer in der Not keine Fliegen essen will, legt einen Vorrat an.
Wer die Bilder aus New Orleans sah, mochte sich, denn selbstbezogen ist der Mensch, fragen: Wäre ich für eine Katastrophe gerüstet? Und sich vielleicht daran erinnern, wie zur Zeit des Kalten Kriegs an jeder Strassenecke Plakate hingen, die gemahnten, sich für schwierige Zeiten essenstechnisch zu wappnen. Ob Einmarsch des Russen oder Atomkrieg – «Kluger Rat – Notvorrat».

Und heute? Das Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung (BWL) mahnt noch immer, der eindringliche Appell zur Einlagerung von Dauerwurst, Nudeln und Knäckebrot aber ist einer schüchternen Ermunterung via Internet gewichen. Heute heisst der Notvorrat zeitgemäss Haushaltvorrat und besteht aus Grund-, Ergänzungs- und Getränkevorrat. Während der Hochwasser-Tage entsannen sich immerhin etwa fünfzig Schweizer der alten Parole und erbaten telefonisch Tipps oder eine Infobroschüre zur korrekten Vorkehrung für Krisenzeiten.

Weil im Unterschied zu früher heute in den Läden keine Werbehinweise die Auswahl notvorratgeeigneter Lebensmittel erleichtern, hier die vom BWL empfohlene Einkaufsliste:

1–2 Kilo Reis oder Teigwaren
1–2 Liter / Kilo Öl oder Fett
1–2 Kilo Zucker
Käse
Fleisch-, Fisch-, Frucht- oder Gemüsekonserven
Knäckebrot, Zwieback, Biskuits, Schokolade
Beutelsuppen
Tee, Kaffee, 6 Liter Mineralwasser

Das sollte pro Person für zwei Wochen reichen, sofern nicht noch die ganze Zeit das Wasser ausfällt. Wer für den Notfall allerdings wahrhaft gerüstet sein will, wird auch die «Tipps zur Verwertung der einzelnen Lebensmittel» beherzigen, um wenigstens auf kulinarisch erträglichem Niveau zu darben. Das BWL schlägt unter anderem einen Brunch oder ein kaltes Nachtessen mit Dauerwürsten und Sardinentoast vor und rät zu gedörrten Bohnen mit Speck und Kartoffeln oder zu «Kartoffelfröschen», also mit Wurst und Käse überbackenen Gschwellti. Auch «Pilze bringen zusätzliche Abwechslung und eignen sich gleichzeitig als Gewürz».

Um auch eher Unbekümmerte zum Anlegen eines Haushaltvorrates zu bewegen, verweist das BWL auf die Vorteile im Alltag. Mit den Reserven lasse sich nämlich problemlos ein passables Mahl zaubern, zum Beispiel Gemüsegratin aus Dosen, überbacken mit Käse, oder Schinken auf Sauerkraut – dies für den Notfall in vermeintlich geruhsamen Zeiten, wenn unerwartet Besuch vor der Tür stehe.

Notration, genau. Weshalb beschäftige ich mich mit Notrationen? Mal wieder ein paar Tage bewusst in Not bzw. mit dem Existenzminimum zu leben tut in jeder Hinsicht gut.

10'000 kKoule pro Tag
ca. CHF 10 pro Tag
http://survival.4u.org/vorraete/

Besonders geeignete Inhalte:
- Pastete
- Knäckebrot
- Landjäger
- Schokolade
- Schmelzkäse
- Thunfisch
- Fitness-Riegel
- Studentenfutter

Nie sind einem Früchte so wertvoll wie auf einer langen harten Wanderung. Sie sind dabei ein ungleich grösserer Genuss als an "normalen" Tagen. Allerdings ist ihr hoher Wassergehalt und das damit verbundene Gewicht ein Riesenproblem. Deshalb: Auf Dörrfrüchte wechseln oder während der Wanderung frisch kaufen und gleich verzehren.

Dienstag, 23. August 2005

Stadion St. Gallen - endlich!

Baubewilligung für Stadion St. Gallen
Eröffnung 2007/08 - hohe architektonische Ansprüche

Nach knapp sechs Jahren Planungszeit kann das neue Fussballstadion des FC St. Gallen samt Einkaufs- und Freizeitzentrum definitiv realisiert werden. Die Behörden der Stadt St. Gallen haben die Baubewilligung erteilt. Vorgesehen ist ein Komplex, der höchsten architektonischen Ansprüchen genügen soll.

kru. St. Gallen, 22. August

Am 14. September wird der Spatenstich erfolgen, Ende 2007 sollen das Einkaufszentrum von Jelmoli und der Ikea-Möbelmarkt eröffnet werden, im Frühjahr 2008 das Fussballstadion. Mit der Bewilligung der insgesamt sechs Baugesuche ist der Hürdenlauf durch die Instanzen abgeschlossen. Gegen die Gesuche waren keine Einsprachen mehr eingegangen. Vorausgegangen waren im Verlauf mehrerer Etappen eine Volksabstimmung, diverse kantonale und kommunale Parlamentsentscheide, 54 Einsprachen, 10 Vergleiche - unter anderem mit dem VCS - und ein Entscheid des Verwaltungsgerichts.

Überbauung mit Autobahnanschluss
Der Komplex, der bisher grösste in der Ostschweiz, ist auf 300 Millionen Franken budgetiert. Kanton und Stadt St. Gallen stellen den Boden gratis zur Verfügung, Jelmoli investiert über 150 Millionen Franken, Ikea 60 Millionen. Das Stadion mit seinen 21 000 Sitz- und Stehplätzen soll samt den Rückbauten bestehender Anlagen 63 Millionen Franken kosten. Es wird auf das Dach von Jelmoli zu stehen kommen, während Ikea in einem östlichen Anbau placiert ist. Auf dessen Dach soll eine Solaranlage eingerichtet werden. Auf der Westseite ist ein markanter Kubus vorgesehen, in dem Freizeitangebote (Fitnesszentrum, Bowling) Platz finden.

Das Stadion wird künftig das westliche Eingangstor zur Stadt St. Gallen darstellen. Es befindet sich in der Schleife zwischen dem Autobahnanschluss St. Gallen-Winkeln und den Kantonsstrassen nach Gossau und Herisau, mitten in einem Gebiet, in dem in den letzten Jahren zahlreiche Einkaufs-, Freizeit- und Unterhaltungskomplexe aus dem Boden geschossen sind. Längst ist das Verkehrskreuz überlastet. Spätestens mit der Eröffnung des Stadionkomplexes muss deshalb das Strassennetz, insbesondere der Autobahnanschluss, ausgebaut sein. Die Kosten dafür betragen allein 70 Millionen Franken. 55 Millionen entfallen auf die Korrekturen am Autobahnanschluss, wovon der Bund 41 Millionen übernimmt. Bereits seit vergangenem Mai sind die Vorarbeiten in Gang.

Flankierende Massnahmen
Die Baubewilligungen umfassen diverse Auflagen für den Stadionkomplex, die zumTeil nach Verhandlungen mit dem VCS oder Quartiervertretern festgeschrieben wurden. Sie bringen nicht nur eine Verbesserung der öffentlichen Verkehrsanschlüsse, sondern auch entlastende Massnahmen für das angrenzende Wohnquartier in Winkeln. Besondere Beachtung schenkte das St. Galler Amt für Baubewilligungen den Sicherheitsmassnahmen und - wohl als Folge intensiver Architekturdiskussionen in der Stadt - der architektonischen Gestaltung. Verlangt wird vom Generalunternehmer HRS eine vorzügliche Qualität; die Baubewilligung enthält denn auch die Auflage, einzelne Pläne nachzubessern. Das Stadion solle kein «Unort» werden, stellte Ernst Michel, der Leiter des Amtes für Baubewilligung, bei der Präsentation der gutgeheissenen Überbauungspläne fest.

Zweck vom Sonnendeck

Das Sonnendeck dient mir als Abstellplatz wichtiger Habseligkeiten wie auch überflüssigen Ballasts. Daneben lässt sichs aber auch ganz gemütlich liegen und der Gelassenheit frönen.

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Zuletzt aktualisiert: 14. Dez, 14:02

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